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Burg Eltz

Burg um 1860

Platteltz, ein romanischer Bergfried, ist der älteste Teil der Burg, der im 9. Jahrhundert als einfacher Herrensitz mit einer irdenen Palisade begann. Bis 1157 war die Burg ein wichtiger Teil des Heiligen Römischen Reiches unter Friedrich Barbarossa, da sie rittlings an der Handelsstraße vom Moseltal und der Eifel stand. In den Jahren 1331-1336 kam es zu den einzigen ernsthaften militärischen Auseinandersetzungen, die die Burg erlebte. Während der Eltzer Fehde stellten sich die Eltzer Herren zusammen mit anderen freien Reichsrittern gegen die Territorialpolitik des Erzbischofs und Kurfürsten Balduin von Trier. Die Burg Eltz wurde unter Belagerung und möglicher Einnahme gestellt und vom Erzbischof des Bistums Trier mit Katapulten beschossen. Auf einem Felsvorsprung am Hang oberhalb der Burg wurde eine kleine Belagerungsburg, die Burg Trutzeltz, errichtet, die heute noch als einige Mauerreste außerhalb der Nordseite der Burg zu sehen ist. Die Belagerung dauerte zwei Jahre, endete aber erst, als die freien Reichsritter ihre Reichsfreiheit aufgegeben hatten. Balduin setzte Johann wieder in den Burggrafenstand, allerdings nur noch als seinen Untertan und nicht mehr als freien Ritter. 1472 wurde das im spätgotischen Stil erbaute Haus Rübenach fertiggestellt. Bemerkenswert sind die Rübenacher Niedere Halle, eine Wohnstube, und das Rübenacher Schlafgemach mit seinen üppig verzierten Wänden.

Das 1470 von Philipp zu Eltz begonnene 10-geschossige Große Rodendorfer Haus hat seinen Namen vom lothringischen Landbesitz der Familie. Der älteste Teil ist der Fahnensaal mit seinem spätgotischen Deckengewölbe, der ursprünglich wohl eine Kapelle war. Der Bau wurde um 1520 vollendet. Das (sogenannte) Kleine Rodendorfer Haus wurde 1540 fertiggestellt, ebenfalls im spätgotischen Stil. Es enthält den gewölbten „Bannersaal“.

Das Kempenich-Haus ersetzte 1615 den ursprünglichen Saal. In diesem Teil der Burg konnten alle Räume beheizt werden, im Gegensatz zu anderen Burgen, die vielleicht nur ein oder zwei beheizte Räume hatten.

Im Pfälzischen Erbfolgekrieg von 1688 bis 1689 wurden die meisten der frühen rheinischen Burgen zerstört. Da Hans Anton zu Eltz Üttingen ein hoher Offizier in der französischen Armee war, konnte er die Burg Eltz vor der Zerstörung bewahren.

Graf Hugo Philipp zu Eltz soll während der französischen Herrschaft am Rhein von 1794 bis 1815 geflohen sein. Die Franzosen beschlagnahmten seine Besitzungen am Rhein und im nahen Trier, zu denen auch die Burg Eltz gehörte, sowie die dazugehörigen Güter, die im französischen Hauptquartier in Koblenz aufbewahrt wurden.

Als sich später herausstellte, dass Graf Hugo Philipp in Mainz versteckt geblieben war, kehrte er 1797 zurück, um seine Ländereien, Güter und sein Vermögen zurückzufordern. 1815 wurde er durch den Kauf des Rübenacher Hauses und des Grundbesitzes der Freiherren von Eltz-Rübenach zum alleinigen Besitzer des Schlosses.

Im 19. Jahrhundert setzte sich Graf Karl zu Eltz für die Restaurierung seines Schlosses ein. In der Zeit von 1845 bis 1888 wurden 184.000 Mark (ca. 15 Mio. Euro im Jahr 2015) in die umfangreichen Baumaßnahmen investiert, wobei die vorhandene Architektur sehr sorgfältig erhalten wurde.

In den Jahren 2009 bis 2012 fanden umfangreiche Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten statt. Unter anderem wurde das Gewölbe des Fahnensaals gesichert, nachdem es von teilweise einsturzgefährdeten Wänden und dem Vorbau des Kempenicher Teils bedroht war. Zusätzlich zu diesen statischen Reparaturen wurden fast alle Schieferdächer erneuert. Statische Probleme in der Decke wurden behoben und Holzschäden ausgebessert. Im Innenbereich wurden Heizungs- und Sanitäranlagen, Fenster und die Brandmeldeanlage erneuert, außerdem wurde der historische Putz restauriert. Die Fachwerkfassaden und eine Wendeltreppe wurden für rund 4,4 Mio. € saniert. Die Maßnahmen wurden mit einem Zuschuss von 2 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung unterstützt. Weitere Mittel stellten das Land Rheinland-Pfalz, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Eigentümer zur Verfügung.

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