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Elizabeth an Robert Dudley

Elizabeth an Robert Dudley, Earl of Leicester, 19. Juli 1586 (SP 84/9 f.38)

Dudley erhielt außer seinem militärischen Kommando über die englischen Streitkräfte keine weiteren Befugnisse und nur die informelle Anweisung, die Niederländer in politischen Fragen zu beraten. Doch schlechtes Wetter in der Nordsee schränkte die Kommunikation mit England in den nächsten zwei Monaten stark ein, so dass er sich im Stich gelassen fühlte. Dies mag seine schicksalhafte Entscheidung veranlasst haben, die Ernennung zum Generalgouverneur der Niederlande anzunehmen, und er wurde am 15. Januar 1586 vereidigt. Elisabeth glühte vor Wut, als sie davon erfuhr, und verlangte seine sofortige Abberufung. Aber sie konnte ihrem Liebling nie lange böse sein, und im Juli schrieb sie ihm diesen Brief, in dem sie ihm deutlich machte, dass sie ihm völlig verziehen hatte. Trotz ihrer Beteuerungen war Elisabeth stets unwillig, ihre Truppen angemessen zu versorgen – ein Thema, das in den kommenden Jahren weit verbreitete Kritik auslöste.

Transkript

Rob: Ich bin beunruhigt, dass Ihr durch meine wandelnden Schriften annehmen werdet, dass ein midsomer moone hathe großen Besitz von meinen braynes in diesem moneth genommen hat, aber Ihr müsst needes take thinges as they com in my head though order be left behind me. Als ich mich Eurer Bitte erinnerte, einen diskreten und ehrlichen Mann zu haben, der sich um meine Mynde kümmern und sehen möge, wie es dort zugeht, habe ich diesen Berer gewählt, den Ihr kennt, und habe ihn gut ausprobiert: Ich habe ihn voll von meiner Vorstellung von jenen Landesangelegenheiten gefüttert, & mitgeteilt, welchen Weg ich zu gehen gedenke und was für Sie geeignet ist, zu benutzen: Ich bin sicher, daß Ihr ihm Glauben schenken könnt, und so werde ich mich kurz fassen mit diesen fewe notes. Erstens, dass der Graf Morice und der Graf Hollocke sich von Euch als vertrauenswürdig, von mir geschätzt und als vorsichtig angesehen fühlen, wenn jemals Frieden eintreten sollte, und dass ich ihnen versichere, dass ich noch nie jemanden getäuscht habe. Und für Norrys und andere Kapitäne, die freiwillig und ohne Befehl viele Jahre lang ihr Leben gewagt und unserer Nation Ehre und sich selbst Ruhm gewonnen haben, lasst euch auf keinen Fall entmutigen, weder von neuen noch von alten, geübten Soldaten anderswo: Wenn es Fehler in der Verwendung von Soldaten oder machen von Gewinn von ihnen, lassen Sie sie davon hören, ohne offene Schande, und zweifeln Sie nicht, aber ich werde gut züchtigen sie dafür. Es ärgert mich nicht wenig, daß der arme Soldat, der das Leben wagt, seinen Lohn nicht bekommt, der ihn wohl verdient hätte, und wenn man den Fehler nachweisen kann, so sollen sie es besser wissen. Und wenn der Schatzmeister untreu oder nachlässig gefunden wird, nach desart soll er verwendet werden, thoughe you knowe meine alte Gewohnheit, die Liebe nicht aus dem Amt zu entlassen, ohne desert, Gott bewahre. Ich bitte Euch, lasst diesen Berer wissen, was hierin gelernt werden kann: und für diesen Schatz habe ich mich Sir Thomas Sherley angeschlossen, um all dieses Geld in angemessener Art und Weise entladen zu sehen, wo es nedeth und behoveth. Nun will ich damit enden, dass ich mir einbilde, noch mit Ihnen zu reden, und sage daher vielmals Lebewohl ōō, obwohl ich bete, dass Gott Sie von allem Unheil segnet und Sie vor allen Feinden bewahrt, mit meiner Million und Legion von Danksagungen für alle Ihre Schmerzen und Sorgen. Wie Ihr wisst, immer gleich.* E.R.

Lasst Wilkes sehen, dass er für Euch akzeptabel ist. Wenn es irgendeine Sache gibt, von der Wilkes eine Antwort wünscht, die Ihr nur von mir wissen wollt, so schreibt sie an mich selbst: Ihr wisst, dass ich sowohl den Rat anderer als auch meinen eigenen halten kann: misstraut nicht, dass irgendetwas, das Ihr gehalten haben wollt, von mir offenbart wird: denn obwohl dieser Berer viele Dinge fragt, könnt Ihr ihm doch so antworten, wie Ihr es für richtig haltet, und mir das Übrige schreiben.

* ‚Ever the same‘ oder ‚Semper eadem‘ war Elisabeths Motto.

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