Erzherzog Rudolf von Österreich
Geboren im Pitti-Palast in Florenz, Toskana, war er der jüngste Sohn von Kaiser Leopold II. und Maria Louisa von Spanien. Im Jahr 1803 oder 1804 begann Rudolph, Klavier- und Kompositionsunterricht bei Ludwig van Beethoven zu nehmen. Die beiden wurden Freunde, und Rudolph wurde ein Förderer und Mäzen Beethovens; ihre Treffen dauerten bis 1824. Beethoven widmete Rudolph 14 Kompositionen, darunter das Erzherzog-Trio, die Hammerklavier-Sonate, das Kaiserkonzert und die Missa Solemnis. Die Klaviersonate Nr. 26 – Les Adieux („Die Abschiede“) wurde Rudolf kurz vor seiner Flucht aus Wien mit der königlichen Familie anlässlich des Einmarsches von Napoleon 1809 geschenkt. Die Sätze lauten „Lebewohl“, „Abwesenheit“ und „Wiedersehen“. Rudolph widmete Beethoven eine seiner eigenen Kompositionen. Die Briefe Beethovens an Rudolph werden heute in der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien aufbewahrt.
Schubert und Ferdinand Ries widmeten Rudolf ebenfalls Werke.
Am 24. März 1819 wurde Rudolph im Alter von 31 Jahren zum Erzbischof von Olmütz (Olomouc) in der heutigen Tschechischen Republik, damals Teil des Österreichischen Reiches, ernannt. Am 4. Juni 1819 wurde er von Papst Pius VII. zum Kardinal-Priester der Titularkirche S. Pietro in Montorio ernannt. Am 29. August 1819 wurde er zum Priester geweiht, am 26. September zum Bischof.
In den Jahren 1823-24 war er einer der 50 Komponisten, die für den Vaterländischen Künstlerverein eine Variation über einen Walzer von Anton Diabelli komponierten. In Rudolphs Fall wurde die Musik anonym veröffentlicht, als von „S.R.D“ (stehend für Serenissimus Rudolfus Dux).
Er starb am 24. Juli 1831 im Alter von 43 Jahren an einer Hirnblutung in Baden bei Wien und wurde in der Kaisergruft in Wien beigesetzt; sein Herz wurde in der Krypta der St.-Wenzels-Kathedrale in Olmütz beigesetzt.