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Expansive vs. kontraktive Geldpolitik

Diese Lektion ist Teil 11 von 20 im Kurs Geld- und Fiskalpolitik

Die Zentralbank eines Landes kann eine expansive oder kontraktive Geldpolitik betreiben. Eine expansive Geldpolitik ist darauf ausgerichtet, die Geldmenge in einer Volkswirtschaft auszuweiten bzw. zu erhöhen. Auf der anderen Seite ist eine kontraktive Geldpolitik darauf ausgerichtet, die Geldmenge in einer Volkswirtschaft zu verringern. Die Zentralbank nutzt ihre geldpolitischen Instrumente, um die Geldmenge zu erhöhen oder zu verringern.

Wie kann man also feststellen, ob eine Geldpolitik expansiv oder kontraktiv ist? Dazu müssen wir die reale Trendrate der Wirtschaft und die neutralen Zinssätze verstehen.

Die reale Trendrate, auch einfach Trendrate genannt, ist die langfristig nachhaltige reale Wachstumsrate einer Volkswirtschaft. Dies ist die Rate, die eine Volkswirtschaft ohne Inflationsdruck halten kann. Diese Rate wird nicht direkt beobachtet und muss geschätzt werden. Die Rate ändert sich auch, wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen ändern. Wenn eine Volkswirtschaft beispielsweise einige Jahre lang konsumorientiert und verschuldet war und sich dann der Schwerpunkt auf den Abbau von Schulden und die Erhöhung von Ersparnissen verlagert, wird die Trendrate sinken.

Die neutrale Zinsrate ist die Wachstumsrate, bei der die Wachstumsrate der Geldmenge konstant bleibt. Dies impliziert, dass das reale BIP mit der Trendrate wächst und die Inflation stabil ist.

Neutraler Zinssatz = Reale Trendrate + Inflationsziel

Wir können den Diskontsatz (Politiksatz) mit dem neutralen Zinssatz vergleichen. Wenn der Diskontsatz über dem neutralen Zinssatz liegt, können wir sagen, dass die Geldpolitik kontraktiv ist, und umgekehrt. Das bedeutet, dass die Zentralbank versucht, die Geldmenge zu verringern.

Die Anpassung der Geldpolitik spiegelt in der Regel die Quelle der Inflation wider. Wenn die Inflation über dem Zielwert liegt, weil die gesamtwirtschaftliche Nachfrage gestiegen ist, ist eine kontraktive Politik geeignet. Wenn die Inflation jedoch aufgrund von Angebotsschocks hoch ist, dann ist eine kontraktive Geldpolitik nicht geeignet.

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