Klinische und pathologische Merkmale des nodulären Duodenums
Das noduläre Duodenum, häufig auch als noduläre Duodenitis bezeichnet, ist endoskopisch durch multiple erythematöse Knötchen im proximalen Duodenum gekennzeichnet und kann eine Variante der Duodenalentzündung darstellen. Diese Studie untersucht die Inzidenz, die klinische Präsentation, die histologischen Korrelate, den natürlichen Verlauf und das Ansprechen auf die Therapie der nodulären Duodenitis bei 83 Patienten, die sich mit epigastrischen Schmerzen, Sodbrennen, früher Sättigung, Blähungen, Übelkeit, Erbrechen oder gastrointestinalen Blutungen vorstellten. Bei 58 % der Patienten bestand eine Vorgeschichte mit peptischer Ulkuskrankheit und bei 33 % ein gastroösophagealer Reflux. Keiner der Patienten hatte eine assoziierte Nierenerkrankung im Endstadium. Endoskopisch wurde neben dem knotigen Duodenum bei 17 % der Patienten eine Ösophagitis und bei 32 % eine Gastritis festgestellt. Die Histologie der Duodenalknötchen ergab bei 58 % der Patienten eine chronische Entzündung, bei 9 % eine Hyperplasie der Brunnerschen Drüse, bei 7 % eine gastrische Heterotopie und bei 26 % der Patienten eine normale Mukosa. In einer Gruppe von 34 Patienten, die prospektiv untersucht wurde, verbesserte eine hochdosierte (300 mg oral bid) Therapie mit dem H2-Antagonisten Ranitidin über 8 Wochen signifikant die Symptome und das endoskopische Erscheinungsbild (p < 0,05). Bei 26 Patienten, bei denen die Therapie mit H2-Antagonisten vollständig oder teilweise versagt hatte, führte die Fortsetzung der Therapie mit Omeprazol (40 mg oral qd) für 8 wk bei 10 Patienten zu einer signifikanten Verbesserung der Symptome und des endoskopischen Befundes (p < 0,05). Diese Therapieansätze führten zu einer Verbesserung der endoskopischen Befunde, aber zu keinen statistisch signifikanten Veränderungen des zugrunde liegenden histologischen Erscheinungsbildes des Duodenums. Wir schlussfolgern, dass das noduläre Duodenum eine endoskopisch distinkte Entität ist, die klinisch auf eine antisekretorische Therapie ansprechen kann, aber schwer vollständig zu beseitigen ist.