Lymphom
Chemotherapie: Die Chemotherapie, die allein oder in Kombination mit einer Strahlentherapie eingesetzt wird, ist eine der Hauptmethoden zur Behandlung von Lymphomen. Sie beinhaltet den Einsatz von krebsabtötenden Medikamenten, die durch den Mund oder per Injektion verabreicht werden.
Die ZNS-Prophylaxe, bei der die Chemotherapie durch eine Lumbalpunktion in die Wirbelsäule injiziert wird, kann zur Behandlung bestimmter Arten von Non-Hodgkin-Lymphomen eingesetzt werden, die sich auf das Gehirn ausgebreitet haben oder bei denen ein hohes Risiko für eine solche Ausbreitung besteht. Zusätzlich können Steroid-Medikamente eingesetzt werden, um Schwellungen und Entzündungen zu lindern.
Strahlentherapie: Die Strahlentherapie verwendet hochenergetische Strahlung, um Tumore zu schrumpfen und Krebszellen abzutöten. Patienten mit Lymphomen können mit einer externen Strahlentherapie behandelt werden, bei der Strahlen aus hochenergetischen Röntgenstrahlen von einer Maschine außerhalb des Patienten erzeugt und auf den Tumor und die krebsartigen Lymphknoten gerichtet werden. Die externe Strahlentherapie kann allein oder in Kombination mit einer Chemotherapie eingesetzt werden.
Monoklonale Antikörpertherapie (auch zielgerichtete Therapie genannt): Hierbei handelt es sich um eine Behandlung mit im Labor hergestellten Molekülen, den sogenannten monoklonalen Antikörpern, die so konstruiert sind, dass sie die Oberfläche von Krebszellen erkennen und an diese binden. Monoklonale Antikörper ahmen körpereigene Antikörper nach, die eingedrungene Fremdstoffe wie Bakterien und Viren angreifen. Monoklonale Antikörper können mit einem Chemotherapeutikum oder radioaktivem Material kombiniert werden, wodurch der Antikörper eine direkte Dosis des krebsabtötenden Mittels an die Krebszelle abgeben kann.
Zwei monoklonale Antikörper, die bei Lymphomen eingesetzt werden, sind:
- Rituximab®, ein monoklonaler Antikörper, der den Proteinrezeptor (CD20), der sich auf einem bestimmten Typ von Lymphozyten (B-Zellen) befindet, aufspürt und an ihn bindet, was zum Absterben der Lymphomzelle führt. Diese Behandlung wird bei vielen Patienten mit „B-Zell“-Lymphomen eingesetzt und kann mit einer Chemotherapie und/oder Strahlentherapie kombiniert werden.
- Brentuximab vedotin (Adcetris®), das ein Chemotherapeutikum mit einem monoklonalen Antikörper kombiniert, der sich an ein bestimmtes Molekül (CD30) auf der Oberfläche von Morbus-Hodgkin-Zellen heftet.
Radioimmuntherapie (auch radioaktiv markierte monoklonale Antikörpertherapie genannt): Bei dieser Therapie wird ein monoklonaler Antikörper mit einem radioaktiven Material gepaart, z. B. Yttrium-90 bei Ibritumomab Tiuxetan (Zevalin®). Der radioaktiv markierte monoklonale Antikörper wandert zu den Krebszellen und bindet daran, wodurch eine hohe Strahlendosis direkt an den Tumor abgegeben werden kann.
Biologische Therapie: Bei dieser Behandlung werden natürliche oder im Labor hergestellte Substanzen eingesetzt, die die körpereigene Abwehr gegen den Krebs verstärken, lenken oder wiederherstellen sollen, oder die in bestimmte biologische Abläufe innerhalb der Lymphomzellen eingreifen. Interferon ist eine Art der biologischen Therapie, die die Teilung von Krebszellen beeinflusst und das Tumorwachstum verlangsamen kann. Lenalidomid und Ibrutinib greifen in die Stoffwechselwege innerhalb der Lymphomzellen ein.
Stammzelltransplantation: Bei dieser Behandlung wird erkranktes Knochenmark durch eigene gesunde Stammzellen des Patienten (autolog genannt) oder durch Stammzellen eines Spenders (allogen genannt) ersetzt, um neues Knochenmark wachsen zu lassen. Eine Stammzelltransplantation kann eine Option sein, wenn das Lymphom nach der Behandlung zurückkehrt. Patienten, die sich einer Stammzelltransplantation unterziehen, erhalten möglicherweise zunächst eine externe Ganzkörperbestrahlung zusammen mit einer hochdosierten Chemotherapie, um so viele Lymphomzellen wie möglich im ganzen Körper zu eliminieren.