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MoSCoW in Agile verwenden, um besser zu priorisieren

Eine der Schlüsselideen in Agile ist die Priorisierung – ein Team muss verstehen, welche Features erledigt werden müssen und welche zurückgelassen werden können, um das beste Ergebnis zu erzielen. Das Konzept kann jedoch recht schwer zu verstehen sein, wenn man von einem anderen Projektmanagement-Ansatz kommt. Eine Priorisierungstechnik namens MoSCoW bringt in solchen Fällen große Hilfe und Klarheit.

Erstmals bei der Dynamic Systems Development Method eingesetzt, ist MoSCoW eine von Dai Clegg entwickelte Technik. Der einzige Zweck dieses Priorisierungsansatzes ist es, die Wichtigkeit zu verstehen, die die Stakeholder den einzelnen Funktionen und Anforderungen beimessen, die sie stellen. So kann man sich zuerst auf die wichtigsten konzentrieren und den Rest nur dann anpacken, wenn das Team noch Zeit hat.

Die Technik erfordert die Einteilung aller Features in vier Kategorien – Must, Should, Could und Won’t. So entsteht das Akronym MSCW, aus dem sich der Name MoSCoW ableitet. Um zu wissen, welche der Features entscheidend sind, muss das Team sie in die vier Gruppen einteilen.

Must have Features sind absolut entscheidend für das Projekt. Should have Features sind wichtig für das Projekt, aber weniger dringend. Could have Features sind nicht so wichtig, aber wünschenswert und sollten nur fertiggestellt werden, wenn noch Zeit übrig ist. Und schließlich sind Won’t have Features entweder nicht wichtig oder nicht möglich und werden daher gar nicht fertiggestellt.

Nachdem das Team die Features priorisiert hat, erstellt es einen klaren Aktionsplan, um voranzukommen. Zuerst müssen sie alle „Must have“-Funktionen fertigstellen. Sobald das erledigt ist, können sie zu den „Should haves“ übergehen. Und erst wenn alle „Should haves“ fertig sind, kann sich das Team mit den „Could haves“ beschäftigen. Auf diese Weise liegt der Fokus sofort auf den wichtigsten Aufgaben.

Was hat das mit Agile zu tun? Es wird Teams helfen, den Übergang zu schaffen, Prioritäten zu setzen und besser zu planen.

Der erste Sprint oder die erste Iteration kann und wird höchstwahrscheinlich für jedes Team schwierig sein. Man weiß nicht, was man tut, man stellt den Prozess noch in Frage und obendrein muss man nun entscheiden, mit welcher der vielen Aufgaben man zuerst beginnt. Das Hinzufügen der MoSCoW-Technik bringt dem Team in solchen Fällen Klarheit und ermöglicht es, voranzukommen.

Abhängig vom Prozess könnte das Team das Backlog sogar in 4 Spalten unterteilen, basierend auf den vier Wichtigkeitsgruppen. Auf diese Weise kann es die neuen Features direkt in die entsprechenden Spalten einfügen und sie miteinander vergleichen, um ein besseres Gefühl für ihre Prioritäten zu bekommen.

Während fortgeschrittene Teams oft keinen Sinn in einer solchen Priorisierung sehen und sich mit dem traditionellen Story-Point- oder Prioritätsspalten-Ansatz begnügen, kann dies eine große Hilfe für neue Agile Praktiker sein.

Eine Sache, die zu beachten ist, ist, dass während die MoSCoW-Technik in der Regel nur einmal oder ein paar Mal während des Projekts verwendet wird, wird dies für Agile Teams anders sein. Um den sich ändernden Umständen Rechnung zu tragen und die richtige Arbeit für jede Iteration zu planen, sollte die Technik immer dann eingesetzt werden, wenn sich die Prioritäten ändern. Da das ziemlich lästig werden könnte, sollten die Teams sich notieren, dass sie ihre Prioritätsspalten jedes Mal überprüfen, wenn sie eine neue Iteration planen.

Würden Sie MoSCoW als Teil Ihrer agilen Routine in Betracht ziehen?

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