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PARTIELLE ANFÄLLE | Edmonton Epilepsy Association

PARTIELLE ANFÄLLE

Ein partieller Anfall tritt auf, wenn die übermäßige elektrische Entladung auf einen Teil des Gehirns beschränkt ist. Partielle Anfälle sind die häufigste Art von Anfällen bei Erwachsenen. Manchmal beginnen partielle Anfälle und breiten sich aus, um generalisiert zu werden. Man spricht dann von einem sekundär generalisierten partiellen Anfall.

Die beiden häufigsten Arten von partiellen Anfällen sind einfache und komplexe partielle Anfälle. Bei einem einfachen partiellen Anfall bleibt das Bewusstsein intakt. Bei einem komplexen partiellen Anfall ist das Bewusstsein beeinträchtigt.

Einfache partielle Anfälle

Bei einem einfachen partiellen Anfall, früher als fokaler Anfall bezeichnet, bleibt das Bewusstsein erhalten. Ein einfacher partieller Anfall kann mit sensorischen, motorischen, psychischen oder autonomen Symptomen einhergehen. Diese Symptome führen dazu, dass die Person eine ungewöhnliche Empfindung, ein ungewöhnliches Gefühl oder eine ungewöhnliche Bewegung erfährt, die als Aura bezeichnet wird. Die Aura kann eine Verzerrung der Sicht, des Tons oder des Geruchs sein, bei der eine Person Dinge sieht, hört oder riecht, die nicht da sind. Es kann sich auch um eine plötzliche, unkontrollierbare, ruckartige Bewegung eines Körperteils handeln, wie z. B. eines Arms, Beins oder Gesichts. Eine Person kann eine plötzliche überwältigende Emotion erleben, wie z. B. Freude, Traurigkeit, Angst oder Wut. Bei anderen kann eine Magenverstimmung, Schwindel, ein Schüttelfrost, ein Kribbeln oder Brennen, Blässe oder Erröten auftreten. Gelegentlich kommt es zu einem Déjà-vu-Erlebnis, bei dem eine Person das Gefühl hat, etwas schon einmal erlebt zu haben.

Der Anfall beginnt meist plötzlich und dauert Sekunden bis Minuten. Eine Aura ist ein einfacher partieller Anfall, der allein auftreten oder sich zu einem komplexen partiellen Anfall oder einem generalisierten Anfall entwickeln kann. Wenn die Aura den Beginn eines komplexen partiellen Anfalls oder eines generalisierten Anfalls anzeigt, kann sie manchmal als Warnsignal verwendet werden, damit eine Person die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen kann, um Verletzungen zu vermeiden.

Bei einem einfachen partiellen Anfall ist es wichtig, die Person zu beruhigen und emotional zu unterstützen. Erste Hilfe kann notwendig sein, wenn der Anfall zu einem generalisierten Anfall wird.

Komplexe partielle Anfälle

Bei einem komplexen partiellen Anfall, früher auch psychomotorischer Anfall oder Schläfenlappenanfall genannt, erlebt die Person ein verändertes Bewusstsein und kann benommen und verwirrt erscheinen. Eine traumähnliche Erfahrung kann auftreten. In einigen Fällen ist die Person nicht in der Lage, zu reagieren oder tut dies unvollständig oder ungenau. In anderen Fällen verliert der Betroffene den Kontakt.

Der Anfall beginnt oft mit einer ungewöhnlichen Empfindung, einem Gefühl oder einer Bewegung, die als Aura bezeichnet wird. Eine Aura kann viele Formen annehmen, z. B. ein seltsames Gefühl im Oberbauch, ein Gefühl der Angst oder eine Halluzination. Eine Aura ist ein einfacher partieller Anfall, der allein oder als Beginn eines komplexen partiellen Anfalls auftreten kann. Bei einem komplexen partiellen Anfall tritt die Aura oft kurz vor einer Bewusstseinsveränderung auf und dient oft als Warnung.

Zufällige ziellose Bewegungen, über die der Betroffene keine Kontrolle hat, sogenannte Automatismen, kennzeichnen oft den Anfall. Dazu können Bewegungen wie Kaubewegungen, Nuscheln, Lippenschmatzen, Kopfdrehen, Ziehen an der Kleidung, Zupfbewegungen in der Luft oder wahlloses Gehen gehören. Gelegentlich kommt es auch zu dramatischeren Verhaltensänderungen wie Schreien, Ausziehen oder Lachen.

Der Anfall dauert in der Regel zwischen einer und zwei Minuten und wird oft von einer postiktalen Periode der Desorientierung und Verwirrung gefolgt.

Wenn Sie Zeuge eines komplexen partiellen Anfalls werden, ist es wichtig, ruhig mit der Person zu sprechen. Erklären Sie anderen, was passiert. Leiten Sie die Person von Gefahren weg, aber halten Sie sie NICHT fest. Bleiben Sie bei der Person, bis sie wieder bei vollem Bewusstsein ist und bieten Sie Hilfe an, um nach Hause zu kommen.

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