Typen von Qualitätsmaßnahmen im Gesundheitswesen
Maßnahmen, die zur Bewertung und zum Vergleich der Qualität von Gesundheitsorganisationen verwendet werden, werden entweder als Struktur-, Prozess- oder Ergebnismaßnahmen klassifiziert. Dieses Klassifizierungssystem ist als Donabedian-Modell bekannt und wurde nach dem Arzt und Forscher benannt, der es formuliert hat.
Strukturmaßnahmen
Strukturmaßnahmen geben den Verbrauchern einen Eindruck von der Kapazität, den Systemen und den Prozessen eines Gesundheitsdienstleisters, die eine qualitativ hochwertige Versorgung ermöglichen. Zum Beispiel:
- Ob die Gesundheitseinrichtung elektronische Krankenakten oder Systeme zur Erfassung von Medikamentenbestellungen verwendet.
- Die Anzahl oder der Anteil an zertifizierten Ärzten.
- Das Verhältnis von Leistungserbringern zu Patienten.
Prozessmaße
Prozessmaße geben an, was ein Leistungserbringer tut, um die Gesundheit zu erhalten oder zu verbessern, entweder für gesunde Menschen oder für diejenigen, bei denen ein Gesundheitszustand diagnostiziert wurde. Diese Maßnahmen spiegeln typischerweise allgemein akzeptierte Empfehlungen für die klinische Praxis wider. Zum Beispiel:
- Der Prozentsatz der Menschen, die präventive Leistungen (wie Mammographien oder Impfungen) erhalten.
- Der Prozentsatz der Menschen mit Diabetes, die ihren Blutzucker testen und kontrollieren lassen.
Prozesskennzahlen können die Verbraucher über die medizinische Versorgung informieren, die sie für einen bestimmten Zustand oder eine bestimmte Krankheit erwarten können, und können zur Verbesserung der Gesundheitsergebnisse beitragen. Die Mehrheit der Qualitätsmessungen im Gesundheitswesen, die für die öffentliche Berichterstattung verwendet werden, sind Prozessmessungen.
Ergebnismessungen
Ergebnismessungen spiegeln die Auswirkungen der Gesundheitsleistung oder Intervention auf den Gesundheitszustand der Patienten wider. Zum Beispiel:
- Der Prozentsatz der Patienten, die infolge einer Operation gestorben sind (chirurgische Sterblichkeitsrate).
- Die Rate chirurgischer Komplikationen oder im Krankenhaus erworbener Infektionen.
Outcome-Maße mögen den „Goldstandard“ bei der Messung von Qualität darstellen, aber ein Outcome ist das Ergebnis zahlreicher Faktoren, von denen viele außerhalb der Kontrolle der Anbieter liegen. Methoden der Risikoadjustierung – mathematische Modelle, die unterschiedliche Charakteristika innerhalb einer Population, wie z.B. den Gesundheitszustand des Patienten, korrigieren – können helfen, diese Faktoren zu berücksichtigen. Die Wissenschaft der Risikoanpassung ist jedoch noch in der Entwicklung begriffen. Experten räumen ein, dass bessere Methoden zur Risikoadjustierung erforderlich sind, um die Berichterstattung über irreführende oder sogar ungenaue Informationen über die Qualität der Gesundheitsversorgung zu minimieren.