Wie Safecracking funktioniert
Schlossmanipulation erfordert ein gewisses Maß an Scharfsinn, das andere Methoden des Safecrackens nicht haben. Sie sind vielleicht mit dem Konzept vertraut, entweder den oberen oder den unteren Weg zu nehmen. Unter vielen Safeknackern gilt die Schlossmanipulation als „der Königsweg“. Das liegt daran, dass die Schlossmanipulation Safecracking in seiner reinsten Form darstellt. Technisch gesehen ist die Schlossmanipulation der Vorgang, einen verschlossenen Safe zu öffnen, ohne den Safe aufzubohren oder in irgendeiner Weise zu beschädigen. Wie der Name schon sagt, benutzen Sie das Schloss gegen sich selbst, um die Kombination herauszufinden.
Diese Methode ist ideal, weil sie nur wenige, wenn überhaupt, Werkzeuge benötigt und bei weitem die diskreteste Art ist, einen Safe zu knacken. Allerdings erfordert sie eine enorme Geduld. Der Safeknacker muss außerdem ein klares Verständnis der mechanischen Vorgänge von Schlössern in ihren verschiedenen Formen und/oder eine gewisse Kenntnis der Eigenschaften des Tresorbesitzers besitzen.
Werbung
Die Kunst der Schlossmanipulation basiert weitgehend auf dem wissenschaftlichen Ansatz, der 1940 von Harry C. Miller entwickelt wurde. Wie im Film nutzt der Tresorknacker den Schall, um die Kombination herauszufinden. Was man in den Filmen aber nicht sieht, ist, dass ein Safeknacker mehr als nur ein paar Sekunden und ein gutes Gehör braucht, um es durchzuziehen.
Miller stellte einen dreistufigen Prozess vor, um das Schloss so zu manipulieren, dass es seine Kombination preisgibt:
- Bestimmen Sie die Kontaktpunkte
- Ermitteln Sie die Anzahl der Räder
- Grafieren Sie Ihre Ergebnisse
Sie müssen zuerst die Kontaktpunkte am Schloss bestimmen. Der Antriebsnocken hat ebenfalls eine Kerbe, wie die Räder im Radpaket. Aber diese Kerbe ist schräg, damit der Hebel und der Anschlag beim Umdrehen durchgehen können. Wenn die Nase des Hebels mit dieser Schräge in Berührung kommt, gibt es einen kleinen Klick. Dies ist das erste, was der Safeknacker finden will. Indem er auf das Klicken hört, kann der Safeknacker feststellen, welche Zahlen auf dem Zifferblatt der linken und rechten Seite dieser schrägen Kerbe entsprechen. Dieser Bereich wird Kontaktbereich genannt und ist der erste Schritt, um die Kombination herauszufinden.
Parken der Räder
Die Kombination kann aus einer bis acht Zahlen bestehen. Zu jeder dieser Zahlen gehört ein entsprechendes Rad. Als Nächstes möchte der Safeknacker feststellen, wie viele Räder sich in dem Radpaket befinden. Indem er den Kontaktbereich kennt, wählt der Safeknacker die Nummer auf dem Schloss, die sich in einer entgegengesetzten Position zu den Nummern des Kontaktbereichs befindet. Hier lässt der Safeknacker das Zifferblatt ruhen. Dies wird als Parken der Räder bezeichnet.
Beispielsweise, bei einem Zifferblatt mit hundert Ziffern, wenn die Kontaktfläche zwischen 10 und 20 liegt, würde der Safeknacker die Räder bei 60 parken. Wenn der Safeknacker die Skala langsam nach rechts dreht, wird die Antriebskurve wieder aktiviert und die Räder beginnen sich von dieser Position aus zu drehen. Jedes Mal, wenn der Drehknopf die 60 passiert, klickt der Antriebsstift, wenn jedes Rad im Radpaket nacheinander aufgenommen wird. Der Safecracker zählt jeden Klick, bis es keinen mehr gibt, und dies zeigt an, wie viele Räder im Paket sind: drei Klicks = drei Räder.
Grafische Darstellung der Ergebnisse
In Kenntnis der Kontaktfläche und der Anzahl der Räder setzt der Safecracker die Sperre durch mehrmaliges Drehen nach rechts zurück. Dann parkt der Safecracker die Räder bei Null und dreht den Drehknopf langsam nach links. Der Safecracker lauscht auf die verräterischen Klickgeräusche, die die Position der linken und rechten Seite der Kontaktfläche anzeigen. Der Safecracker notiert dies in einem Diagramm und wiederholt diesen Schritt, nur dass er diesmal die Räder drei Ziffern links von Null parkt. Jedes Mal, wenn der Prozess von einer anderen Position aus gestartet wird, variiert der Kontaktbereich leicht. Der Safecracker wiederholt diesen Vorgang in Dreierschritten, bis alle Positionen auf der Skala erfasst sind. Das sieht man im Film nicht!
Der endgültige Graph, der die linken und rechten Kontaktpunkte für alle Positionen darstellt, wird an mehreren Punkten auf sich selbst konvergieren. Diese Konvergenzpunkte sollten mit der Anzahl der Räder übereinstimmen, die durch das Parken der Räder ermittelt wurden. Sie werden auch einen Zahlenbereich darstellen, der die Kombination hält.
Die Grafik zeigt zwar, wo die Räder in der richtigen Position sind, aber nicht, in welcher Reihenfolge die Räder aufgereiht werden müssen. Der Safeknacker muss nun die Zahlen in allen möglichen Variationen wählen, bis sich der Safe öffnet. Eine Drei-Zahlen-Kombination könnte sechs mögliche Variationen haben. Nehmen wir an, die drei Zahlen, die der Tresorknacker wählen muss, sind 4, 37 und 61. Die sechs möglichen Kombinationen sind also: