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Wirkung der Antibiotikabehandlung bei Harnwegsinfektionen bei Hunden und Katzen: eine systematische Übersichtsarbeit

Harnwegsinfektionen (UTI) sind ein Hauptgrund für die Verschreibung von Antibiotika in der Kleintierpraxis. Optimale Antibiotika-Behandlungsstrategien sind für Tierarten nicht etabliert, insbesondere wenn man die Behandlungsdauer berücksichtigt, die oft deutlich länger ist als bei menschlichen Patienten mit Harnwegsinfektionen. Die Ziele dieser Studie waren (1) die Identifizierung und Bewertung von Belegen für die Wirksamkeit einer antibiotischen Behandlung bei Harnwegsinfekten bei Hunden und Katzen und (2) der Vergleich der Wirksamkeit einer kurzen (<5 Tage) und einer Standarddauer (≥7 Tage) der antibiotischen Behandlung bei unkomplizierten Harnwegsinfekten bei Hunden. Es wurde eine elektronische Literatursuche nach Publikationen bis zum 1. Mai 2014 durchgeführt. Es wurden 14 begutachtete prospektive und kontrollierte Studien gefunden, von denen 10 die antibiotische Behandlung bei Hunden und vier bei Katzen untersuchten. Von den 14 Studien waren sieben klinische Studien und fünf davon waren randomisierte kontrollierte Studien. Die meisten (12/14) Studien wurden als nicht ausreichend beweiskräftig für die Bewertung von Behandlungsstrategien angesehen. Es gab keine klinischen Studien, in denen die Wirkung der Dauer der Behandlung mit demselben Medikament untersucht wurde. Von den bewerteten kurzdauernden Therapien wurde die Wirksamkeit einer 3-tägigen Antibiotikatherapie mit Trimethoprim-Sulfonamid (nur bei Hündinnen) oder hochdosiertem Enrofloxacin bei Hunden mit unkomplizierten Harnwegsinfektionen mit ausreichender Evidenz unterstützt, da diese Behandlungsstrategien einer mitteldauernden (10-14 Tage) Therapie mit β-Laktam-Antimikrobien nicht unterlegen waren. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es wenig veröffentlichte Evidenz zur antibiotischen Behandlung von Harnwegsinfektionen bei Hunden und Katzen gibt. Gut konzipierte klinische Studien, die sich auf die Dauer der Behandlung konzentrieren, sind gerechtfertigt, um evidenzbasierte Behandlungsprotokolle zu erstellen.

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