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Greifmuster und feinmotorische Entwicklung

Grobmotorische Meilensteine sind ein großer Fokus, wenn Babys wachsen – aber was kommt als nächstes, sobald Kinder krabbeln, fahren und klettern können? Die großen Muskeln entwickeln sich vor den kleinen. Das bedeutet, dass Kinder lernen, ihren ganzen Körper zu bewegen, bevor sie präzise Aufgaben mit kleineren Muskeln ausführen können. Feinmotorische Koordination ist, wie man lernt, kleinere Muskeln der Hand und der oberen Extremitäten zu bewegen, um Spielzeug und Utensilien zu greifen, loszulassen und zu manipulieren.

Greifende Spielzeuge

Menschen sind mit 4 Fingern und Daumen ausgestattet, was bedeutet, dass sie alle Arten von Gegenständen greifen können. Die Finger können sich mit Leichtigkeit biegen (beugen) und strecken (strecken), und die Position des Daumens ermöglicht eine Opposition, die es den Fingern erlaubt, zusammenzukommen, um einen Gegenstand aufzunehmen.

Allerdings müssen Babys lernen, ihre Hände zu benutzen und ihre Finger zu koordinieren, um diese Funktionen zu entwickeln. Anfänglich scheint es, als ob Babys nicht erkennen, dass ihre eigenen Hände Teil ihres kleinen Körpers sind. Zu Beginn starren sie zwar auf ihre Hände, benutzen sie aber noch nicht in organisierter Weise. Babys zeigen oft einen Palmarreflex, bei dem sich ihre Finger um etwas (meist den Finger eines Elternteils) winden, das sie in ihre Handflächen legen. Dieser Reflex wird im Alter von etwa 4 Monaten integriert und durch volitionales Verhalten ersetzt, d.h. das Kind muss die Handlung absichtlich initiieren.

Zu diesem Zeitpunkt (4 bis 6 Monate alt) wird das frühe Greifmuster als Palmargriff charakterisiert. Das Objekt wird an der Handfläche stabilisiert, während sich die Finger um das Objekt schlingen. Der Daumen steht noch nicht im Gegensatz zu den Fingern.

Palmarer Griff

Mit etwa 6 bis 8 Monaten wird der Daumen stärker in einen radialen palmaren Griff einbezogen. Das Objekt wird weiterhin gegen die Handfläche stabilisiert, wird aber jetzt von den Fingern an der Oberseite und dem Daumen an der Seite gestützt. Die radiale (Daumen-)Seite der Hand wird als Präzisionsseite bezeichnet, was bedeutet, dass dieses Greifmuster nun präziser ist als zuvor.

Radialer Palmargriff

Mit etwa 8 bis 10 Monaten entwickelt sich typischerweise ein radialer Digitalgriff, bei dem ein Objekt zwischen den Fingern und dem gegenüberliegenden Daumen gehalten wird. Die Finger sind nun stark und koordiniert genug, um einen Gegenstand ohne äußere Stabilisierung durch die Handfläche zu halten.

Radialer Digitalgriff

Mit etwa 10 Monaten beginnt sich ein unreifer (grober) Zangengriff zu entwickeln. Ein Zangengriff stützt sich auf einzelne Finger und den gegenüberliegenden Daumen, um einen Gegenstand zu greifen. Während der Entwicklung kann ein Rechenmuster beobachtet werden, bei dem das Kind alle Finger bewegt, um einen Gegenstand zu greifen. Im Alter von etwa 12 Monaten entwickelt sich ein feiner Zangengriff, bei dem der isolierte Zeigefinger und der Daumen eingesetzt werden, um einen Gegenstand mit größerer Präzision zu greifen. Während sich der Zangengriff entwickelt, wird das Füttern mit den Fingern zu einer großartigen Möglichkeit, die Unabhängigkeit Ihres Babys zu fördern!

Unreifer (sich entwickelnder) Zangengriff

Reifer (feiner) Zangengriff

Um die 12 Monate alt, ermöglicht die Fingerisolation auch das Zeigen. Dies ist eine wichtige Grundfertigkeit für die gemeinsame Aufmerksamkeit und Kommunikation, denn Ihr Kind zeigt, um Ihnen einen spannenden Anblick mitzuteilen!

Das Greifen von Schreibgeräten

Der Griff nach einem Bleistift oder Buntstift stellt eine neue Herausforderung dar, da nun eine gezielte Bewegung erforderlich ist, sobald das Objekt gegriffen wurde. Betrachten Sie Ihren eigenen Bleistiftgriff – selbst Erwachsene können dies anders machen. Der Schlüssel zu einem effektiven Griff ist ein Griff, der dynamische Fingerbewegungen (um den Stift zum Schreiben zu bewegen), eine leichte Streckung des Handgelenks und eine angemessene Kraft erlaubt, damit die Hand während der Schreibaufgaben nicht ermüdet.

Anfänglich, mit etwa 12-18 Monaten, verlassen sich Kinder typischerweise auf einen palmaren oder groben Griff, ähnlich wie beim Greifen von Spielzeug. Manchmal wird dies auch als Faustgriff bezeichnet, weil es so aussieht, als ob das Kind den Stift in der Mitte einer Faust hält. Dieser Griff beinhaltet keine Fingerbewegungen zum Färben, sondern verlässt sich auf weniger präzise Bewegungen an den Ellbogen- und Schultergelenken.

Palmarer (faustartiger) Griff

Im Alter von etwa 2-3 Jahren tritt ein pronierter Griff auf. Von Pronation spricht man, wenn das Handgelenk so gedreht wird, dass die Handfläche nach unten zum Boden zeigt. Ein pronierter Griff beginnt, die Finger mit einzubeziehen, da sie nun den Stift umschließen, aber die aktive Bewegung kommt weiterhin hauptsächlich aus dem Ellenbogengelenk, das bei diesem Griffmuster oft angehoben ist.

Pronierter Griff

Im Alter von 3-4 Jahren entwickelt sich ein grober 5-Finger-Griff. Hier sind alle Finger am Halten des Schreibgerätes beteiligt, was die dynamischen Fingerbewegungen weiterhin einschränken kann. Er markiert aber die erste Hinwendung zu einer neutralen Handgelenksposition (nicht mehr proniert) und beginnt, einem funktionellen Griff ähnlich zu werden. Die Handdominanz verfestigt sich typischerweise um das 4. Lebensjahr, so dass Schreibaktivitäten mit der konsequenter dominanten Hand ausgeführt werden sollten.

5-Finger-Griff

Im Alter von etwa 4-5 Jahren entwickelt sich ein statischer Vierfinger-Griff. Statisch bedeutet, dass sich die Finger noch nicht aktiv bewegen, stattdessen werden die Schreibbewegungen durch das Handgelenk, den Ellbogen und das Schultergelenk angetrieben. Quadrupod bezieht sich auf die 4 beteiligten Finger (Zeige-, Mittel-, Ringfinger + Daumen). Kinder beginnen, eine Trennung der Ziffern der Hand zu zeigen, da der kleine Finger nicht aktiv am Greifen des Schreibgerätes beteiligt ist.

Statischer Vierfüßlergriff

Schließlich, im Alter von etwa 5-6 Jahren, entwickelt sich ein dynamischer Vierfüßlergriff. Dynamisch bedeutet, dass die Finger nun aktiv das Schreibgerät bewegen, um Schreibstriche zu erzeugen. Dies beugt Ermüdung vor und erhöht die Lesbarkeit bei Schreibaufgaben. Tripod bezieht sich auf die 3 beteiligten Finger (Zeige-, Mittel- + Daumenfinger), da der Ring- und der kleine Finger nun abgetrennt und in die Handfläche gesteckt werden.

Dynamischer Dreibeingriff

Es ist wichtig zu beachten, dass viele Kinder bis ins Erwachsenenalter hinein einen Vierbeingriff mit dynamischen Fingerbewegungen verwenden. Wenn er funktional ist und ihnen ein effizientes und ermüdungsfreies Schreiben ermöglicht, gibt es keinen Grund, einen Dreibeingriff zu forcieren.

Nahezu die gleiche Entwicklung des Greifmusters gilt auch für das Greifen von Essutensilien. Probieren Sie es selbst aus – die meisten Menschen halten einen Löffel oder eine Gabel mit einem dynamischen Dreibein-Griff, einfach in einer anderen Ausrichtung, um Nahrung schöpfen oder stochern zu können. Sowohl das Färben als auch die Selbstfütterung sind großartige Aktivitäten, um die feinmotorische Entwicklung in einer realen, funktionalen Weise zu fördern!

Tipps zur Verbesserung des Greifens

Während dieser Entwicklungsverlauf natürlich vorkommt, können einige Aktivitäten die feinmotorische Entwicklung unterstützen:

  • Kleines Spielzeug in eine Eiswürfelschale legen, um den Zangengriff zu fördern

  • Malen mit zerbrochenen Buntstiften, um den Dreibein-Griff zu fördern

  • Verstecken Sie einen kleinen Gegenstand unter dem kleinen Finger/Ringfinger Ihres Kindes, um die Trennung der Ziffern zu fördern

  • Üben Sie das Schreiben oder Malen auf einer vertikalen Fläche, um die Handgelenkstreckung und dynamische Fingerbewegungen zu fördern

  • Schreiben Sie auf Sandpapier oder auf einer Kreidetafel, um ein zusätzliches Feedback für die Muskeln und Gelenke zu erhalten

  • Versuchen Sie verschiedene Bleistiftgriffe, um alternative Greifmuster zu erleichtern

  • Taktile Spiele helfen bei der Zuordnung der Hand

  • Stärken Sie die Finger- und Armmuskeln. Einige lustige Aktivitäten sind z.B. das Benutzen von Spritzflaschen, Schubkarren- oder Tierspaziergänge, das Spielen mit Legos und das Drücken von Widerstandskitt.

  • Beobachten Sie, ob das Greifen in der Schule funktionelle Probleme verursacht. Wenn nicht, muss er möglicherweise nicht geändert werden. Wenn Ihr Kind bei Schreib- und Färbeaktivitäten mehr Zeit benötigt, darüber klagt, dass sich die Hand müde anfühlt, oder die Teilnahme an feinmotorischen Aufgaben vermeidet, kann es hilfreich sein, professionelle Hilfe zu suchen.

  • Suchen Sie einen Ergotherapeuten auf, wenn Sie Verzögerungen beim Greifen feststellen – je früher, desto besser!

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